heavyRAIN

Starkregen

Der Schutz vor Starkregen ist eine der zentralen Herausforderungen der Klimafolgenanpassung. Das im Herbst 2022 gestartete Forschungsvorhaben „heavyRAIN“ hat das Ziel, ein verbessertes Frühwarnsystem für Starkregen zu entwickeln. Hierzu werden in den  Jahren 2023-2025 in vier deutschen Städten (Bochum, Hagen, Lüdenscheid und Lübeck) eigene Niederschlagsmessungen durchgeführt und mit Hilfe dieser Messungen und weiterer Wetterdaten die Vorhersagemethodik verbessert. Eine verbesserte Vorhersage von Starkregen trägt dazu bei, dass Einsatzkräfte früher informiert und einsatzbereit sein können.

Für die lokale Regenmessung in Lübeck werden 50 neu entwickelte, kompakte Niederschlagssensoren genutzt, die über das ganze Stadtgebiet verteilt sind, um eine möglichst große Region zu erfassen. Die Niederschlagssensoren von der Firma NIVUS benötigen sehr wenig Strom, den sie sich mit einer kleinen Solarzelle selbst erzeugen. Sie arbeiten mit einem Infrarotlicht-Sensor und bieten eine Regenmessung in Echtzeit. Der Sensor ist in eine kleine Plexiglaskuppel integriert und bestimmt die Regenmenge mithilfe eines ausgesendeten IR-Lichtimpulses über die Änderung des Brechungsindex bei Regen. Die Messgeräte senden bei Regen die gesammelten Daten über das LoRaWAN-Netz der Stadtwerke Lübeck (das auch zum Beispiel für die Wasseruhren genutzt wird) um die Niederschlagsmessungen an eine zentrale Datenbank zu senden. Die meisten Sensoren werden an Straßenlaternen installiert, einige jedoch auch in der Nähe bereits vorhandener  Niederschlagssensoren, zum Beispiel am DWD Standort Blankensee (hier im Bild).

Die Messungen der Regensensoren werden öffentlich über das Internetportal der „Smart City Region Lübeck“ (geoportal.smart-hl.city) abrufbar sein.

Niederschlagssensor der Firma NIVUS am DWD-Standort Blankensee in Lübeck

Projektpartner

Initiiert und durchgeführt wird das Projekt vom Start-Up Okeanos Smart Data Solutions GmbH aus Bochum, der hydro & meteo GmbH aus Lübeck, dem Bochumer Institut für Technologie gGmbH und dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW. Unterstützt werden sie von den Städten Bochum, Hagen, Lübeck und Lüdenscheid, die gleichzeitig als Orte der Feldstudien fungieren, sowie vom Deutschen Wetterdienst, der Emschergenossenschaft & Lippeverband, den Stadtwerken Bochum Netze, dem Wetternetz Hagen, den Stadtwerken Lüdenscheid & Herscheid, den Stadtwerken Lübeck Digital (bis vor kurzem „Travekom“), den Wirtschaftsbetrieben Hagen sowie von der Technischen Hochschule Lübeck.

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Förderung

Das Projekt heavyRAIN wird im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert.

Projektlaufzeit: 09/2022 – 08/2025

Gesamtfördervolumen: 1.608.481,38 €